Kirchdorf

Knoerig schreibt an Bundesministerin Hendricks zum Wolf

 

Im Nachgang zur kürzlich erfolgten Wolfs-Informationsveranstaltung des CDU-Stadtverbandes Diepholz hat Bundestagsabgeordneter Axel Knoerig an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks geschrieben. Wie er in einer Pressemitteilung berichtet, hatte Gastreferent Helmut Dammann-Tamke MdL ihn auf der Veranstaltung gebeten, zwei wichtige Punkte mit nach Berlin zu nehmen. Dammann-Tamke ist Vorsitzender der AG Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU-Landtagsfraktion sowie Präsident der Landesjägerschaft. Bezüglich des ersten genannten Anliegens hat Knoerig sich direkt an die Bundesministerin mit der Bitte um Stellungnahme gewandt.

Dabei geht es um die Zuständigkeit für die wissenschaftlichen Gutachten bei den Tierrissen. Bislang werden die genetischen Untersuchungen im Auftrag des Bundes vom Senckenberg-Institut für Naturforschung in Gelnhausen durchgeführt. Dieses hat eine neue Gen-Analyse (sog. SNPs) entwickelt, um die die DNA von Wölfen zu identifizieren und ein zweifelsfreies Monitoring der Raubtiere umzusetzen. Knoerig erklärt dazu: „Es würde die Verfahren sicher beschleunigen, wenn in den Bundesländern jeweils die Tierärztlichen Hochschulen mit der Ermittlung der Wolfsrisse beauftragt würden. Denn die Länder sind ohnehin für das Wolfsmanagement, sowohl in Gestaltung als auch in Vollzug, zuständig.“ Dazu gehören Präventionsmaßnahmen wie Behirtung, Herdenschutzhunde und Elektro- oder Wildgatterzäune sowie die Auszahlung von Entschädigungsleistungen für gerissene Nutztiere an Landwirte und Weidetierhalter. „Eine dezentrale Schadensaufnahme wäre unbürokratischer“, so Knoerig. „Das Wolfsmanagement, insbesondere der Herdenschutz, könnte effizienter und schneller auf die Praxisfälle in der Region abgestimmt werden.“ Der Abgeordnete appellierte in seinem Schreiben an die Bundesministerin: „Die Nutztierrisse in Niedersachsen nehmen immer mehr zu. Schwerpunkte sind die Landkreise Diepholz und Stade.“

Der zweite angesprochene Punkt bezieht sich auf die Artenschutzeinordnung des Wolfes, wie Knoerig erklärt: „Die zentraleuropäische und die nordostpolnisch-baltische Wolfspopulation sind zusammengewachsen. Insofern stellen die Rudel in Niedersachsen keine eigene schützenswerte Population dar. Deshalb muss beim Artenschutz dringend eine Abstufung erfolgen.“ Auch in dieser Sache will der Abgeordnete sich an die zuständigen Stellen wenden.